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- Bericht:
Da
der heutige Dienstagmorgen wieder relativ windig
begann und nicht so recht zum Baden einlud, entschieden
wir uns kurzer Hand unsere Zelte auf Camp Adriatik
abzubrechen und die ca. 50km zurück zu den Krka
Wasserfällen zu fahren, wo ich ja unbedingt noch
schwimmen wollte. Mal sehen ob es sich verwirklichen
lässt.
Bereits
bei den Reiseplanungen hatten wir hierzu das Camp
Krka als Anlaufpunkt vorgesehen, da im Internet
gute Kritiken zu lesen waren. Unsere Navi leistete
wieder gute Arbeit und führte uns zügig ans Ziel,
obwohl es die neue Straße zum Nationalpark noch
nicht kannte. Die gute Beschilderung hätte auch
so bis kurz vor unser Tagesziel geführt. Bereits
4km vor dem Camp sahen wir die ersten Wegweiser
und man musste nur aufpassen, nicht zu früh in
den Nachbarcampingplatz abzubiegen. Wir wurden
freundlich von der Chefin empfangen und hatten,
da noch früher Nachmittag war, die freie Auswahl
des Standplatzes. Den ganzen Nachmittag über wurde
der Platz jedoch nach und nach voller.
Da
der Parkeingang nur 2,5 km entfernt war, “sattelte”
ich mein Bike und machte eine erste Erkundungstour.
Dabei musste ich aber feststellen, dass eine Besichtigung
des ganzen Parks auf eigene Faust nicht möglich
war. So entschlossen wir uns, an dem vom Camp
angebotenen Tagesausflug teil zu nehmen. Früh
um 9°° Uhr war Abfahrt zusammen mit drei weiteren
Ehepaaren im klimatisierten Kleinbus und bereits
10min. später standen wir vor der Eingangsschranke.
Der Eintrittspreis von 95 Kuna wurde vom Fahrer
beglichen und wir konnten einfahren. Als “normaler”
Besucher muss man hier in große Busse einsteigen
und wird hinunter zu den Fällen gebracht.
Wir
dagegen hielten an den schönsten Aussichtspunkten
immer wieder an und konnten unsere Digicams in
Aktion setzen. Trotzdem waren wir bereits vor
dem ersten großen Besucheransturm unten am Skradinski
Buk und den Wassermühlen. Es ist sehr interessant,
wie einfallsreich die Menschen im vorindustriellen
Zeitalter waren und die Wasserkraft für Mahlsteine
mit einer Stundenleistung von 150kg Getreide benutzten.
Waschen und Stampfen von Stoffen und vieles mehr
wurde hier durchgeführt. Von hier läuft man nun
weiter über Wege, Brücken und Stege, ähnlich den
Plitvicer Seen, immer weiter hinunter zum Hauptwasserfall.
Immer wieder vorbei an wunderschönen Ausblicken
auf das ganze Gebiet. Auch unten waren um diese
Zeit noch recht wenig Leute, die auf der großen
Brücke die Wasserfälle fotografierten – und kein
Mensch, der vor diesem Panorama zu den Fällen
hin schwamm.
Sollte
ich mich als Erster heute in die Fluten wagen
– oder doch nicht ??? In Anbetracht des tosenden
Wassers war ich mir noch nicht ganz sicher. Die
Badehose hatte ich auf alle Fälle heute Morgen
angezogen und ein Handtuch war auch im Rucksack.
Aber war das Wasser nicht doch schon etwas zu
kalt ???? Na ja, Schuhe aus und mal testen. Viiiel
wärmer als gedacht, mindestens 22°, und der Einstieg
ins Wasser auch problemlos, trotz der vielen Felsen.
Also jetzt musste es sein. Rasch noch meine Frau
mit dem Fotoapparat günstig platziert und dann
wagte ich mich auch schon ins erfrischende Nass.
Die ersten paar Meter noch vorsichtig, war es
bald tief genug um zu schwimmen. Immer wieder
wechselten sich Felsen und tiefes Wasser ab. So
konnte man gut bis an die Absperrung vor den Wasserfällen
schwimmen. Für mich ein einmaliges Erlebnis, für
das es sich schon jetzt gelohnt hatte, hier her
gekommen zu sein. Noch ein paar Fotos beim zurück
schwimmen und dann aus dem Wasser.
Am
anderen Ufer stehen noch die Reste des alten Kraftwerkes
das schon im Jahre 1895 Sibenik, lange vor vielen
europäischen Großstädten, mit Strom versorgte.
Es folgte noch ein kurzer Aufstieg mit einigen
tollen Aussichtspunkten zurück zum Bus.
Gut
zwei Stunden hatte diese Exkursion gedauert. Nun
ging es wieder hinaus aus diesem Teil des Park,
weiter den Flusslauf hinauf. Vorbei an der Insel
Visovac, die bereits seit 1445 ein Franziskanerkloster
beherbergt. Weiter zum sog. Roski slap, wo sich
durch weitere Barrieren viele kleine Kaskaden
ausbreiten, an deren Ende ein 15m hoher Wasserfall
in den Visovacer See stürzt. Hier legten wir eine
längere Mittagspause mit Bewirtung ein.
Danach
folgte noch der Besuch des Klosters Krka, des
ehem. Mitlitärlagers Burnum und einiger weiteren
Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten. Die Rückkehr
ins Kamp erfolgte gegen 17°° Uhr, wobei mittlerweile
alle Mitreisenden froh waren wieder daheim zu
sein. In Anbetracht des Gebotenen – Eintritt,
Snack mit Schinken, Käse, Bier, Wein, Kaffee und
Führung – ist der doch relative hohe Preis von
300 Kuna pro Person letztlich doch angemessen.
Wer
jedoch nur an den großen Wasserfällen und weniger
an Kultur interessiert ist, kann getrost auch
auf eigene Faust auf Tour gehen. Mit etwas Vorbereitung
und gutem Kartenmaterial findet man das was einem
interessiert auch selber.
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