Nach
der Faulenzer Zeit auf Peljesac wurde es Zeit, wieder
etwas aktiver zu werden. Dubrovnik stand auf unserem
Besuchsprogramm. Von Loviste waren es etwas mehr als
100km Fahrtstrecke, also ließen wir unsere Abreise gemütlich
angehen und auch einige Vorräte mussten ergänzt werden.
Dann machten wir auf die kurzweilige Rückreise von der
Insel zurück bis Ston und weiter auf die Magistrale
Richtung Dubrovnik. Wieder ließen wir Ston und Mali
Ston “rechts” liegen, obwohl wir dort unbedingt
Muscheln essen sollten, da diese Orte für die hervorragende
Qualität bekannt sind.
Bis
Dubrovnik wurden die Berge immer größer und reichten
mit ihren steilen Flanken bis heran ans Meer. Wohl deshalb
säumten hier nur mehr wenige kleinere Orte die Strecke.
Ein wirklich imposanter Streckenverlauf, hätte man nicht
das Meer gesehen, ich hätte mich wie in den Alpen gefühlt.
Langsam
kam Dubrovnik in Sichtweite. Auf der hohen Brücke, von
der man den tollen Blick auf den Hafen hat, machten
wir Halt und konnten den Luxusliner “Queen Viktoria”
unten liegen sehen. Also mehrerer Tausend Altstadttouristen
zusätzlich, die die Stadtmauer verstopften. “Hoffentlich
ist es bei uns etwas ruhiger”, dachte ich. Bereits hier
oben stauten sich die japanischen Besucher und buhlten
um den besten Fotoplatz.
Kurz
vor unserer Abfahrt stellten wir dann zu meinem Unmut
wieder ein Leck in meinem Kühlschlauch fest. Ein kurzer
Blick unter den Wagen bestätigte mir den selben Defekt
wie vor einer Woche, nur war das Loch diesmal größer,
eher ein Riss. Da es nicht mehr weit zum nächsten Campingplatz
war, hoffte ich, auch diesmal den Schaden wieder selber
notdürftig reparieren zu können. Unter den staunenden
und interessierten Blicken oben erwähnter Brückenbesuchern
begann ich wieder unter dem Wohnmobil liegend zu montieren.
Schlauch lösen, Wasser ablassen, defektes Schlauchstück
abschneiden und das Ganze wieder anschrauben. Zuletzt
wieder Wasser auffüllen und auf Dichtigkeit prüfen.
Sah wieder gut aus und sollte die nächsten paar Kilometer
halten. Noch vor den Japanern hatten wir den Parkplatz
wieder verlassen.
Eigentlich
wollten wir Kamp Porto südlich der Stadt ansteuern.
In unseren Unterlagen hatten wir aber noch die Internet-Beschreibung
über Camping Kupari, in der unter anderem mit einem
Autoservice geworben wurde. Dort angekommen, stellten
wir aber fest, dass der Platz schon geschlossen hatte.
Also
doch Kamp Porto –aber auch schon zu. Aber nur 100m weiter
ein anderer Platz, und der Cp Matkovica hatte tatsächlich
geöffnet. Zwar ein kleiner, relativ lauter, neben der
Hauptstraße gelegener Standort, aber wir waren froh,
erst einmal zu stehen. Hier wollte ich mich um eine
anständige Reparatur meines Kühlsystems kümmern. Sogar
kostenloses WLAN war hier verfügbar und eine Waschmaschine,
was auf den letzten Plätzen gar nicht mal so selbstverständlich
war.
Nach
einer ersten Anfrage bei der überaus netten und hilfsbereiten
Platzbetreiberin erklärte sie uns, dass sie einen Freund
habe, der sich der Sache ansehen könne. Nach einem Anruf
bei ihm, wurde ein Termin für den nächsten Morgen vereinbart.
Um aber ganz sicher zu gehen, falls er nicht helfen
konnte, recherchierte ich vorsorglich im Internet nach
einer nahen Fiatwerkstatt. Aber weder mit Deutsch, noch
mit meinen beschränkten Kroatischkenntnissen kam ich
zum Erfolg. Mir kam Visnja in den Sinn, unsere immer
hilfsbereite Kroatin aus dem Kroatien-Forum. Einen Hilferuf
über PN beantwortete sie bereits nach einer Stunde mit
einer Fiatadresse in nur 3km Entfernung. Hier nochmals
ein ausdrückliches HVALA dafür. Nun hatte ich keinerlei
Bedenken mehr, dass wir unseren Urlaub weiter ungetrübt
fortsetzen konnten.
Am
nächsten Morgen um 8°° Uhr kam der Freund und schaute
sich das Auto an. Mit der Chefin als Dolmetscher erklärte
mir der Mechaniker, dass ich das Kühlsystem nicht entlüftet
hatte, und somit das zweite Loch provoziert hatte. Er
könne vermutlich einen Ersatzschlauch besorgen und ihn
fachgerecht einbauen. Die Chefin meinte, dass ich mir
eine Werkstatt ersparen könne, das dies nur unnötige
Mehrkosten verursachen würde. Somit konnte ihr Freund
in Aktion treten. Innerhalb von 20min kam er mit Werkzeug
und einem Ersatzschlauch zurück. Ehe ich mich versah,
hatte er das Teil getauscht und machte sich nochmals
auf den Weg. Er besorgte zwei Liter Antifreezer und
fünf Liter Wasser aus dem Supermarkt. All dies schluckte
mein Ducato. Der Mann erklärte mir auch, dass Frostschutzmittel
und sauberes Wasser auch bei normalen Temperaturen für
einen ordnungsgemäßen Betrieb der Motorkühlung nötig
seien. Auch dies hatte ich bei meiner Reparatur nicht
berücksichtigt. Letztlich hat mich die ganze Sache 50
Euro und einige Nerven gekostet. Ich denke mal, in einer
Werkstatt daheim hätte ich allein für den Schlauch mehr
berappen müssen. Unter anderem auch deswegen habe ich
auf so ein Fahrzeugmodell mit seiner einfachen
und bewährten Technik zurück gegriffen.
Noch
am selben Tag konnten wir zu unserer Altstadtbesichtigung
aufbrechen. Mit dem direkt vor dem Kamp abfahrenden
Linienbus und einer genauen Wegbeschreibung unserer
Chefin kamen wir gegen Mittag einige hundert Meter oberhalb
der Stadt an.
Kurz
danach begann es wie aus Kübeln zu schütten, und wir
konnten gerade noch in ein Cafe vor dem mehrerer Zentimeter
hohen Wasser auf den Straßen retten. Nach einer Stunde
und zwei Bierchen war der Spuk vorbei und eine weitere
Stunde später schien schon wieder die Sonne. Dies hatte
den großen Vorteil, dass die Stadt wie leer gefegt war
– zumindest für einige Zeit. Allerdings mit den falschen
Schuhen, so wie sie meine bessere Hälfte trug, war das
Steinpflaster so glatt, wie bei uns nach Eisregen oder
Schneefall. Aber wozu hatte sie mich dabei ? Nach und
nach trocknete alles ab und wir durchschlenderten die
engen Gassen.
In
einigen Lokalen gab es die am Tag zu vor verpassten
Muscheln und so konnten wir sie hier in einem tollen
Ambiente probieren. Sogar einen weiteren Geocaching-Fund
(mehr dazu auf meiner Homepage) konnte ich meiner Sammlung
hinzu fügen.
Selbst
ich war heute schnell müde vom Herumlaufen, so ersparten
wir uns zur großen Freude der besten Ehefrau von allen
den obligatorischen Rundgang auf der Stadtmauer. Also
noch ein Grund mehr, wieder in den Süden Kroatiens zu
kommen.
Über
die Stadt selber erspare ich mir weitere Erklärungen.
Das Internet bietet hierzu genügend Informationen für
alle Interessensgebiete. Also hier nur ein paar Bilder
von den Ecken der Altstadt, die mir besonders gefielen.
Meist sieht man sie nur, wenn man den Kopf nach oben
hebt, da im gesamten Erdgeschoß nur Läden und Lokale
untergebracht sind.
Wieder
daheim im Wohnmobil schmiedeten wir bereits Pläne für
die Weiterreise am nächsten Tag: Einige Kilometer ging
es noch Richtung Süden, bevor uns dann endgültig die
Grenze zu Montenegro stoppen würde. Bereits vorher hatten
wir Wegweiser zu den südlichsten Campingplätzen gesehen
und überprüften im Internet, ob sie noch offen waren
und die Wegstrecke dorthin.
Es
war Donnerstag, der 7.Oktober als wir uns auf die letzte
Etappe Richtung Süden machten. Das Ziel war Molunat,
wir hatten bisher 1800km zurückgelegt und wir steuerten
unseren 10. Campingplatz an.
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