Die
hohen Berge wichen jetzt wieder weiter zurück ins Hinterland,
das Gebiet dazwischen war aber dennoch schroff und steinig.
Entfernt, zur Grenze nach Bosnien hin, klebten immer
wieder kleinere Dörfer an den steilen Berghängen. In
der Ebene davor einzelne Weingüter oder Bauernhöfe.
Ab und zu eine Ortschaft.
Da
wir den Weg nicht direkt an der Küste entlang wählten,
mussten wir zuletzt nochmals eine Hügelkette überqueren,
bevor wir wieder das Meer sahen. Gegen Mittag trafen
wir in Molunat ein. Schon kurz hinter Dubrovnik säumte
der Wegweiser zum Camp Monica unseren Weg und schließlich
kam auch das letzte Hinweisschild zu Monica. Eine steile,
schmale Abfahrt, rechts der Strand. Nur mehr vier oder
fünf Camper auf dem Platz. Obwohl der größte Teil neu,
terrassenförmig angelegt worden zu schien, machte er
uns nicht so recht Appetit aufs Hierbleiben.
Nach
einer kurzen Platzrunde entschlossen wir uns zum Umkehren.
Oben an der Hauptstraße, wenn man sie überhaupt so nennen
konnte, entdeckten wir noch einen Wegweiser auf weitere
drei Plätze im unteren Teil des Dorfes. Da wir hier
am Ende von Kroatien nichts anderes mehr erwarten konnten,
fuhren wir ohne große Erwartungen bergab. Am Wasser
angelangt lag wieder eine wunderschöne, ruhige Bucht
mit drei kleinen Campingplätzen.
Sie
hatten zusammen nicht mehr als 25 Standplätze, insgesamt
besetzt mit vier Mobilen. Wir gesellten uns auf dem
mittleren Platz dazu und stellten uns unter das schützende,
schattenspendende Blätterdach. Erst beim genauen Hinschauen
stellten wir fest, dass es sich hierbei um riesige,
an Spalieren wachsende Kiwibäume handelte, dicht an
dicht behangen mit Früchten. Später erfuhren wir, dass
sie noch bis Weihnachten hängen bleiben und nach der
Ernte weitere 2-3 Wochen nachreifen müssen. Sie waren
leider jetzt wirklich noch steinhart.
Im
angrenzenden Garten standen Mandarinenbäume, wieder
prall mit Früchten in allen Farben von Orange bis Grün
behangen. Dazwischen sattgrünes Gras, hervorragend als
schattige Liegewiese in den heißen Sommermonaten geeignet.
Hatten wir gedacht, die schönsten Stellplätze dieser
Tour bereits gesehen zu haben, war dies hier nochmals
ein Höhepunkt. Im Laufe des nachmittags kamen noch zwei
andere Wohnmobile an. Mit beiden hatten sich unsere
Wege in Loviste schon gekreuzt und beide hatten das
obere Camp verschmäht.
Gegen
Abend kam der Hausherr vorbei und brachte frisch geerntete
Trauben vom eigenen Weinberg vorbei. Wir verstehen immer
noch nicht, wie aus so süßen Trauben so “saurer” Wein
entstehen kann, den man bei ihm selbstverständlich neben
Öl und Schnaps für 10Kuna den Liter kaufen kann. Reife
Mandarinen gabs zu Hauf und blieben in manchen Gärten
einfach am Boden liegen, wie bei uns die Äpfel
in vielen Streuobstgärten. Sie werden, je nach Sorte,
ab jetzt bis Weihnachten in Wellen geerntet. Klimamäßig
ist dies kein Problem, da hier praktisch kein Frost
herrscht. Lediglich im Januar kann es mal vorkommen,
dass in den Morgenstunden der Tau zu Reif gefriert,
der jedoch mit den ersten Sonnenstrahlen wieder verschwindet.
Eiswein dürfte hier also unbekannt sein !!
Die
ersten Tage unserer Anwesenheit waren mit ca. 25° wieder
angenehm warm und am 10.Oktober badeten wir im mind.
23° warmen Wasser zum vorerst letzten Mal im Meer. Da
die Tage nun doch schon merklich kürzer wurden, musste
man für die Abende vor dem Wohnmobil jetzt doch die
Sommerkleidung wechseln.
Einziger
Nachteil dieses abgelegenen Standort war die Versorgung
mit Lebensmitteln und Geld. Ein kleiner Laden versorgt
die Bevölkerung mit den Grundnahrungsmitteln. Einen
Geldautomaten gibt es nicht und nur eine Konoba hatte
abends noch offen. So mussten wir uns nochmals ins Auto
setzen und im 20km entfernten Gruda wenigsten Geld zum
Bezahlen der noch folgenden Rechnung ziehen.
Wir
kamen vorbei an der meiner Meinung nach gut ausgerüsteten
Feuerwehr und folgten dem Wegweiser zu “Konavoski Dvori”.
In der dort befindlichen Gaststätte, wurden gerade einige
“Pfannen” mit Peka in uriger Umgebung zubereitet. Leider
nicht für uns, sondern für eine gerade angereiste Busgesellschaft.
Schon
mal im Auto sitzend, fuhren wir auch noch die letzen
20 Kilometer zum Naturpark Prevlaka um auch wirklich
zum südlichsten Kroatienpunkt zu gelangen. Leider konnten
wir es zeitlich nicht mehr vereinbaren, um ein Besichtigungstour
zu unternehmen. Im Hintergrund ist bereits der Grenzposten
zu Montenegro und der Eingang zur Bucht von Kotor zu
sehen.
Das
Wetter sollte wieder etwas regnerisch werden. So beschlossen
wir am Dienstag, den 12.Oktober zusammen mit allen anderen
Campern Molunat Richtung Heimat zu verlassen.
Bei
uns brach jetzt die sechste Reisewoche an und wir hatten
jetzt knapp zwei Wochen Zeit, bis wir beim Kroatien-Forum
Treffen auf dem Sudelfeld sein wollten. Erstes Zwischenziel
sollte jetzt doch die Makarska Riviera sein.
|