Ein
festes Ziel in meinen Ausflugsplanungen war der Besuch
der Marmornica bei Brtonigla. Obwohl mit schlechtem
Kartenmaterial ausgestattet, aber auch meinen PDA-Routenplaner
im Gepäck machte ich mich auf den Weg. Überraschend
schnell, nach ca 5-6 km, fand ich schon den Wegweiser
zu Höhle. In einiger Entfernung sah ich den Kirchturm
von Brtonigla und da ich noch recht fit war, nahm ich
den Umweg dorthin in Kauf. Ein Rückweg sollte ja
leicht wieder zu finden sein - ein Irrtum von über
10km. Also weiter, die Kirche im Visier. Nach einer
halben Stunde war sie auch erreicht. Es hatte sich gelohnt,
den Weg hierher zu kommen. Sie war offen und der Innenraum
wirklich sehenswert.
Nun
aber wieder zurück zur Höhle, dem eigentlichen
Ziel meines Ausfluges. Etwas außerhalb des Ortes
auf einer Anhöhe glaubte ich die Richtung zum Ziel
zu erahnen. Zuerst ging es bergab und dann vorbei an
einigen Kürbisfeldern. Unten im Tal verlief der
Weg jedoch nicht mehr ganz so wie ich meinte. Karte
und Navi halfen auch nicht weiter. Also rein gefühlsmäßig
immer die Wege fahrend, die ich für passend hielt.
Ab und zu doch ein Wegweiser, jedoch ohne Orte, die
auf meiner Karte waren. Irgendwann dann doch der richtige
Hinweis und ich kam wieder an eine Stelle, die ich mehr
als eine Stunde zuvor bereits kurz vor der Höhle
passiert hatte.
Nach
weiteren 15Min war endlich die Marmorhöhle erreicht
und ich war froh, daß es noch einige Zeit bis
zur Führung dauerte und ich in Ruhe etwas trinken
konnte. Zusammen mit einem schwedischen Pärchen
bekamen wir eine Führung in englischer Sprache,
so daß ich wenigstens das Wichtigste verstehen
konnte. Leider darf man in der Höhle mit Blitzlicht
nicht fotografieren, so daß meine Bilder nicht
besonders gut geworden sind. Sie geben aber eine Eindruck
über die Faszination dieser Tropfsteinhöhle
und das Erlebnis eines solchen Besuches vermögen
Fotos sowieso nie zu geben.
Wer einmal in der Nähe ist, sollte sich
dieses Naturschauspiel nicht entgehen lassen. Wir hatten
das Glück, später noch rein zufällig
eine weitere, erst kürzlich eröffneten Höhle
zu finden und zu besichtigen.
Eigentlich wollte ich jetzt nur noch zurück
zum Camingplatz und erkundigte mich nach dem kürzesten
Weg. Man deutete mir einen Weg mitten hinein in die
"Pampa". Aber es half ja nichts, und ich machte
mich auf Schotterwegen, quer durch Weinberge auf den
Weg.
Und bald schon war in der Ferne der Mirna-Kanal
und die Brücke zu sehen. Eine kleine Kapelle (Kirche
des Hl. Erzengels Michael) lag mit seinem Friedhof auf
dem Weg.
Nach einer kurzen Besichtigung, zusammen mit
dem tollen Ausblick von da oben, folgte eine rasante
Abfahrt hinunter zum Kanal. Da ich mittlerweile schon
ganz schön fertig war, besonders das Hinterteil
schmerzte, erschien der schnurgerade Weg entlang des
Kanals unendlich weit bis zur Brücke und weiter
zum Steinbruch bei Antenal.
Irgendwann war aber auch die Brücke
unterquert und die Mündung ins Meer war erreicht.
Die vielen Wasservögel würdigte ich keines
Blickes mehr.
Ein letztes Mal ging es nun bergauf, entlang
des riesigen Steinbruches, dessen lärmende Maschinen
bis zum CP zu hören waren. Aus dem Fahrrad wurde
ein "Schieb-Rad".
Aber
endlich oben angekommen war mein Ziel in Sichtweite
und die letzten Kräfte wurden mobilisiert. Auf
dem Bike stehend kam ich zum Wohnmobil, wo bereits ein
kühler Trunk, eine Liege und das Meer warteten.
Obwohl es meine bessere Hälfte gewöhnt ist,
daß ich mich bei meinen Touren meist "etwas"
verspäte, machte sie sich nach mehr als 6 Stunden
"kurzem Ausflug" langsam doch etwas Sorgen
und es hätte wohl nicht mehr lange gedauert und
meine Handy hätte geklingelt. Meine Tacho zeigte
fast 40 km Fahrstrecke an und das Rad hatte erstmal
eine Woche Pause.
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